Schloss Höfling in Regensburg

SPerger Trio, Regensburg

Verena Kronseder, Viola da Gamba
Johanna Weighart, ViolA
Frank Wittich, Kontrabass

Das Sperger Trio vereint in der vermutlich einzigartigen Besetzung aus Baryton (Viola da Gamba), Viola (d'Amore) und Wiener Kontrabass die charakteristischen dunklen Klangfarben dreier rar gewordener Streichinstrumente zu einem fülligen, warm leuchtenden Gesamtklang.
Namensgeber des Ensembles ist Johannes Matthias Sperger (1750–1812), einer der bekanntesten Kontrabassvirtuosen seiner Zeit. Er reizte mit rasanten Läufen und Arpeggien, Spiel in den höchsten Lagen, Flageoletts und Terztrillern die spieltechnischen Möglichkeiten des damals gebräuchlichen „Wiener Kontrabasses" aus und hinterließ zahlreiche Kompositionen, in denen das spielfreudige Vergnügen an seiner Fingerfertigkeit im Vordergrund steht.
Diese Werke sind heutzutage selten zu hören, da sie in der mittlerweile üblichen Quartstimmung des modernen Kontrabasses nicht sinnvoll ausführbar sind. Das musikalische Hauptinteresse des Sperger Trios gilt den Baryton-Trios von Joseph Haydn (1732–1809). Haydns Arbeitgeber Fürst Nikolaus I. Esterházy (1714–1790) spielte in seinen Mußestunden leidenschaftlich gern selbst diese mit zahlreichen Resonanzsaiten versehene „Edelversion" der Viola da Gamba und bestellte geradezu unersättlich bei seinem Hofkapellmeister Literatur dafür.
Haydn war folgsam:Er beschäftigte sich in nächtlichen Überstunden mit dem ungewöhnlichen Instrument und verfasste unter anderem 126 Trios, bei denen der Fürst persönlich die führende Stimme musizieren durfte. Diese Stücke zielten nicht auf ein breites Publikum, sondern dienten dem innersten Kreis des Hofs zur privaten Erbauung. Als simple „Divertimenti" betitelt, sind sie doch edle kleine Kostbarkeiten mit großem künstlerischen Anspruch, musikalisch fantasievoll und detailliert ausgearbeitet, voller Überraschungen und kompositorisch stets auf höchstem Niveau.
Neben dem großen Meister Haydn trugen auch andere komponierende Mitglieder der Hofkapelle dazu bei, den Wunsch des Fürsten nach immer neuen Kompositionen zu befriedigen. In den Werken etwa des Geigers Joseph Burgksteiner (1730–1797) oder der Gambisten Franz Xaver Hammer (1741–1817) und Andreas Lidl (1740–1789) geht es zwar ländlicher, einfacher zu als in Haydns kunstvoll ausgearbeiteten Werken, es fehlt aber keineswegs an Witz, Charme und Esprit. Das Sperger Trio hat seit seiner Gründung 2012 viele dieser musikalischen Kostbarkeiten aus ihrem Schattendasein auf die Bühne gebracht und auch bereits seine erste CD vorgelegt. 

Weitere Infromationen: http://spergertrio.de

Verena Kronseder studierte Viola da Gamba und Blockflöte in Nürnberg und Brüssel, wo sie 1995 ein Meisterdiplom mit Auszeichnung ablegte. Sie tritt in vielfältigen musikalischen Formationen mit verschiedenen Instrumenten der Viola-da-Gamba-Familie auf und widmet sich dabei Stilrichtungen von der Musik des späten Mittelalters über das barocke Repertoire bis zur Avantgarde. Sowohl in Regensburg als auch bei Kursen in Deutschland, Österreich und Italien unterrichtet sie Blockflöte, Viola da Gamba und historischen Tanz. Ihr 17-saitiges Baryton hat der Mittenwalder Geigenbauer Karl Bitterer 1974 nach alten Vorbildern gebaut.

Johanna Weighart studierte Musik für das Lehramt an Gymnasien in München sowie Violine bei Ulf Klausenitzer in Nürnberg und vertiefte ihre Kenntnisse bei Bernhard Forck und Thomas Georgi. Sie ist als Violinpädagogin und Musikerin freischaffend tätig und widmet sich neben dem Spiel der modernen Violine und Viola zunehmend der historischen Aufführungspraxis und insbesondere der Viola d'Amore. Im Sperger Trio musiziert sie auf einer Viola von Augustinus Chappuy (Mirecourt 1775).

Frank Wittich studierte Kontrabass am Richard-Strauss-Konservatorium München bei Caius Oana und Holger Herrmann und absolvierte anschließend eine zweijährige Orchesterausbildung an der Akademie der Berliner Staatsoper Unter den Linden. Im Jahr 2000 engagierte ihn das Philharmonische Orchester Regensburg als stellvertretenden Solobassisten. Seit einigen Jahren beschäftigt er sich intensiv mit der historischen Aufführungspraxis. Dabei machte er sich einen Namen als Spezialist für das Solorepertoire der Wiener Klassik, das er in historischer Terz-Quart-Stimmung auf seinem um 1770 gebauten Instrument von Joseph Ferdinand Leidolff spielt. 


Sperger Trio
© Sperger Trio

Sperger Trio

Verena Kronseder
© Sperger Trio

Verene Kronseder, Baryton